There is no Plan(et) B – Nachhaltigkeit als gelebte Vision im Boutiquehotel Stadthalle

Michaela Reitterer, die leidenschaftliche Gastgeberin und treibende Kraft hinter dem ersten Passivhaus-Hotel der Welt, stellt klar: "Es gibt keinen Plan(et) B." Nachhaltigkeit ist für sie keine Strategie, sondern eine Selbstverständlichkeit – und das bereits lange bevor der Begriff in der Hotelbranche zum Trend wurde. Als Michaela Reitterer vor mehr als zwei Jahrzehnten die erste Solaranlage auf das Hoteldach montieren ließ, war Nachhaltigkeit noch ein Nischenthema. Doch sie blieb dran, gegen Widerstände, Bürokratie und skeptische Stimmen. Heute ist das Boutiquehotel Stadthalle ein Vorbild für nachhaltiges Wirtschaften und zieht Gäste an, die nicht nur Komfort, sondern auch eine klare Haltung suchen. "Unsere größte Herausforderung waren immer wieder die Auflagen für Gewerbebetriebe und die Anrainer," erzählt sie. "Es hört einfach nicht auf – wir haben gerade wieder eine neue Vorschrift reinbekommen. Aber wir lassen uns nicht beirren."
Kommunikation als Schlüssel
Reitterer hat in den vergangenen Jahren eine loyale Community aufgebaut, die das nachhaltige Konzept des Hotels mitträgt und weiterträgt. "Unsere Gäste sind unsere besten Botschafter," sagt sie. Social Media, Newsletter und Podcasts dienen dazu, die Philosophie des Hotels authentisch nach außen zu tragen – mit großem Erfolg. Die Nachfrage nach nachhaltigen Reiseangeboten ist gestiegen – ein Trend, den Michaela Reitterer schon früh erkannt hat: "Wir haben die Welle immer oben geritten, weil wir eben die Ersten waren."
Nachhaltigkeit als Prozess, nicht als Projekt
Die Zukunftspläne sind ehrgeizig: 2020 begann das Hotel mit 17 Sustainable Development Goal (SDG) Zimmern, mittlerweile sind es 26. "Und es werden jedes Jahr mehr," verspricht Reitterer. Möbel werden nicht mehr neu gekauft, sondern in Kooperation mit „Gabarage" upgecycelt. „Wir bauen nicht mehr neu, wir bauen um.“ Doch auch sie gibt zu: Die Implementierung nachhaltiger Maßnahmen ist aufwendig. Das SDI ESG-Performance-Tool half dabei, klare Stärken und Verbesserungspotenziale aufzudecken. "Der Weg ist das Ziel – und wir lernen kontinuierlich dazu. Zum Beispiel haben wir erkannt, dass wir uns bei Reinigungsmitteln noch verbessern können. Das wird unser nächstes Ziel!“ Die Wahrnehmung ihres Hotels hat sich über die Jahre konsequent in Richtung Nachhaltigkeit verfestigt – nicht als Marketinginstrument, sondern als DNA. "Wir haben nie etwas anderes gemacht. Mit dem Passivhaus und der Null-Energie-Bilanz haben wir es nur noch deutlicher unterstrichen. Nachhaltigkeit ist kein Projekt, sondern ein Prozess – es wird nie aufhören."
Wirtschaftliche Aspekte der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit kostet – und rechnet sich langfristig. "Am Anfang war die Kostenersparnis eine Kostensteigerung," erinnert sich Reitterer. Doch mittlerweile ist nachhaltige Unternehmensführung ein klares Differenzierungsmerkmal und ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. „Die Cherry on the Cake," wie sie es ausdrückt. Auch die ESG-Performance-Messung hat sich als wertvolles Instrument erwiesen: "Es ist unser Spiegel, unser gnadenloser Report, wo wir uns verbessern können." Sie sieht ESG nicht als Pflicht, sondern als Ansporn.
Ihr Fazit zum SDI-Report? "Tue Gutes und rede darüber!" Das ESG-Reporting für KMUs weiterzuentwickeln sieht sie als entscheidende Herausforderung. "Bitte lasst euch nicht aufhalten – die Branche ist bereit. Wir werden diese Form des Reportings für eine nachhaltige Transformation brauchen.“ Michaela Reitterer hat mit dem Boutiquehotel Stadthalle nicht nur ein Hotel geschaffen, sondern eine Bewegung – für eine nachhaltige Hotellerie, die zeigt, dass es keinen Plan B gibt.
Wir gratulieren dem Boutiquehotel Stadthalle und seinem Team für die SDI-Auszeichnung in PLATIN mit 84 Punkten!